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Unterschiede bei der Beratung

Honorarberatung vs. Provisionsberatung – der faire Unterschied

Immer mehr Menschen wünschen sich eine unabhängige, transparente Finanzberatung – ohne versteckte Kosten und Verkaufsdruck. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff Honorarberatung? Wie unterscheidet sie sich von der klassischen Provisionsberatung – und wann lohnt sie sich wirklich?
In diesem Beitrag erfährst du, was Honorarberatung bedeutet, welche Vorteile sie bietet und worauf du achten solltest, wenn du einen unabhängigen Berater suchst.

Begriffsbestimmung

Wie in der Wissenschaft üblich, sollten wir zunächst die relevanten Begrifflichkeiten definieren und voneinander abgrenzen, um eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema zu ermöglichen. In diesem Beitrag erläutern wir die Unterschiede zwischen Honorarberatung, Honorarvermittlung und Provisionsvermittlung.
Ziel ist es, ein klares Verständnis für die jeweiligen Beratungsmodelle zu schaffen, ihre Vor- und Nachteile darzustellen und aufzuzeigen, in welchen Situationen welches Modell für Verbraucher: innen sinnvoll sein kann.

Was ist Honorarberatung?

Bei der Honorarberatung geht es nicht primär um den Abschluss eines Finanzprodukts, sondern um die Beratungsleistung für dich. Der Honorarberater darf per Gesetz keine Provisionen annehmen und sich auch nicht an Anbieter binden.

Die Beratung ist somit frei von Interessenkonflikten, da der Verkauf nicht im Vordergrund steht.

Du kannst beispielsweise nur die Prüfung eines einzelnen Vertrags durchführen lassen oder dich nur zu einem Thema wie Altersvorsorge, Budgetplanung oder dem Abschluss eines Versicherungsvertrags oder ETF-Depots beraten lassen – danach wird jedoch kein Finanzprodukt abgeschlossen, sondern nur eine Empfehlung ausgesprochen.
Es kann sogar sein, dass du am Ende kein Finanzprodukt benötigst, um dein Ziel zu erreichen.

Damit ist die Beratung zum einen ergebnisoffen sowie unabhängig von Anbietern und deren Interessen – und nicht auf einen Abschluss ausgerichtet.

Ein weiterer Vorteil ist, dass bei einer Honorarberatung die sogenannte Vertragsfreiheit aus dem Schuldrecht greift. Das bedeutet: Du kannst mit dem Berater ein angemessenes Honorar vereinbaren.
Die Beratungsleistung ist – wie bei einem Steuerberater oder Rechtsanwalt – oft an eine Gebührenordnung gebunden, die sich viele Honorarberater selbst auferlegen.

Dennoch ist es denkbar, dass auch bei der Honorarberatung Interessenkonflikte auftreten – diese findest du unter dem Punkt „Nachteile der Honorarberatung“.

Es geht also bei der Honorarberatung nicht um die Vermittlung von Finanzprodukten, sondern ausschließlich um die Beratung an sich.
Beratung und Vermittlung sind damit voneinander getrennt.

Honorarberatung vs. Honorarvermittlung

Kurz gesagt: Der Berater „berät“, der Vermittler „vermittelt“.

Möchtest du nur einen Lösungsweg aufgezeigt bekommen oder einen Vertrag prüfen lassen, ohne etwas abzuschließen, und deinen Berater für seinen Rat vergüten – passt die Honorarberatung besser zu dir.
Möchtest du jedoch eine Beratung in Anspruch nehmen, die am Ende zu einem Produkt als Lösung führt, und du bezahlst den Berater für die Vermittlung dieses Produkts – liegt eine Honorarvermittlung vor.

Abgrenzung zur Provisionsberatung

Bei der Provisionsberatung erhält der Vermittler eine Provision direkt vom Anbieter für den erfolgreich vermittelten Vertrag.
Daher ist der Anreiz, etwas zu verkaufen, größer als bei einer Honorarberatung.
Bei der Honorarvermittlung besteht ebenfalls ein Verkaufsanreiz, jedoch sind die Kosten häufig deutlich geringer als bei einem provisionsbasierten Produkt – da provisionsfreie Produkte vermittelt werden.
Wichtig ist dabei, dass die Vermittlungskosten geringer sind als bei Provisionsprodukten.
Bei der Honorarberatung hingegen ist die Vermittlung eines Produkts nicht das Ziel.
Ziel ist es, einen Handlungsplan, ein klares Ergebnis zu einer konkreten Fragestellung oder eine Lösung für ein bestimmtes Problem zu erhalten – ohne dass ein Produkt vermittelt wird.
Ein Abschluss kann zwar auch durch den Honorarberater erfolgen, aber das Hauptziel ist die Beratung selbst und ggf. die Wissensvermittlung

Ist Honorarberatung besser als Provisionsberatung?

Die Antwort lautet: Jein.

Es kommt immer auf den Einzelfall an. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich eine Honorarberatung tendenziell bei geringerem Einkommen oder Vermögen weniger lohnen kann.

Das hängt jedoch stark vom Lösungsvorschlag ab und ist nicht pauschal zu beantworten.

Deshalb bieten wir immer ein honorarfrei geführtes Erstgespräch an, um zu beurteilen, ob sich eine Honorarberatung für dich lohnt – oder ob eine Provisionsberatung bzw. Honorarvermittlung besser geeignet ist.
In Ausnahmefällen bieten wir auch Pro-Bono-Beratungen an.

Beispiel:
Bei der Beratung zur Berufsunfähigkeitsversicherung mit aufwendiger Aufarbeitung deiner Gesundheitsakte kann es sich nicht lohnen, eine Honorarberatung in Anspruch zu nehmen.
Bei der Planung deines Ruhestands hingegen lassen sich unter Umständen sechsstellige Beträge einsparen – aber auch hier kann es, je nach Situation, umgekehrt sein.

Daher sind wir der Meinung: Es braucht immer eine individuelle Betrachtung.
Pauschale Aussagen hierzu sind aus unserer Sicht nicht seriös.

Sollten wir dir nicht helfen können, geben wir dir gerne eine klare Empfehlung, an welche Fachpersonen/Vermittler (FPV) du dich wenden kannst, um eine passende Beratung für deine Situation zu erhalten.
Wir verweisen dabei auch gerne auf unabhängige und branchenbekannte Spezialisten.

Fazit

In einem weiteren Blogbeitrag zeigen wir anhand konkreter Zahlen und Beispielen, dass sich eine Honorarberatung bereits bei kleinen Anlagesummen lohnen kann – entgegen der weit verbreiteten Annahme, sie sei nur für Vermögende geeignet. Es lohnt sich also, auch mit überschaubarem Budget einen unabhängigen Blick auf die eigene Finanzplanung zu werfen.